Schwindel

Schwindelgefühl, Kreislaufprobleme - Ursachen & Symptome

HNO Praxis Berlin Wilmersdorf - Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Schwindel ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Hinweis darauf, dass das Gleichgewichtssystem im Körper gestört ist. Die Organe, die dafür verantwortlich sind, befinden sich im Innenohr, in den Muskeln, den Gelenken, der Halswirbelsäule sowie im Gehirn. Auch das Sehvermögen spielt eine wichtige Rolle bei der räumlichen Orientierung und der Blickstabilisierung. Mit zunehmendem Alter lassen die Funktionen dieser Systeme nach. Zusätzliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen können diese Organe zusätzlich belasten, wodurch Schwindelanfälle im Alter häufiger werden. Dr. Bethge bietet Ihnen in Berlin Charlottenburg eine umfassende Diagnose, Beratung sowie einen Therapieplan.

Behandlungsspektrum unserer HNO

  • Umfassende Schwindeldiagnostik: Detaillierte Untersuchung zur Bestimmung der Schwindelursache, wie Lagerungsschwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Durchblutungsprobleme.
  • Videonystagmographie (VNG): Messung von Augenbewegungen zur Abklärung von Gleichgewichtsproblemen.
  • Hörtests: Überprüfung der Funktion des Innenohrs, das eine zentrale Rolle im Gleichgewichtssystem spielt.
  • Schwindeltraining: Spezielle Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und zur Linderung von Schwindelsymptomen.
  • Otolithen-Befreiungsmanöver: Anwendung gezielter Kopfbewegungen zur Behandlung von Lagerungsschwindel.
  • Vestibuläre Rehabilitation: Übungen zur Unterstützung der Gleichgewichtsanpassung und -stabilisierung.
  • Kreislauftraining: Maßnahmen zur Stärkung des Blutdrucks und der Durchblutung, um Benommenheitsschwindel zu reduzieren.
  • Medikamentöse Therapie: Verordnung von Medikamenten zur Linderung starker Schwindelanfälle, wie Antivertiginosa.
  • Beratung zu Lebensstiländerungen: Tipps zur Ernährung, Stressbewältigung und körperlicher Aktivität, um Schwindel zu reduzieren.
 

Schwindelarten & Formen - Ist mein Schwindel gefährlich?

Schwindel kann in verschiedene Formen unterteilt werden, darunter Drehschwindel, Schwankschwindel, Liftschwindel und Pseudo-Vertigo. Beim Drehschwindel haben Betroffene das Gefühl, dass sich ihre Umgebung um sie herum dreht. Oft sind damit Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Ohrgeräusche und ein vermindertes Hörvermögen verbunden. Schwankschwindel vermittelt hingegen das Empfinden, auf einem schwankenden Boot zu stehen, was zu einer unsicheren Gangart mit Abweichungen zur Seite führen kann. Begleitende Beschwerden sind hier eher selten. Liftschwindel äußert sich durch das Gefühl, plötzlich nach oben oder unten zu fallen, ähnlich einer schnellen Auf- oder Abwärtsbewegung in einem Fahrstuhl. Bei Pseudo-Vertigo erleben Betroffene eine Benommenheit oder ein Schwarzwerden vor den Augen, ohne dass die Umgebung tatsächlich in Bewegung gerät. Daher wird dieser Zustand als “unechter” Schwindel beschrieben.

  • Lagerungsschwindel: Plötzlicher Drehschwindel, der bei bestimmten Kopfbewegungen wie Hinlegen, Aufstehen, Umdrehen im Bett oder Bücken auftritt. Er entsteht durch die Verlagerung kleiner Kalkkristalle im Innenohr und lässt sich durch spezielle Übungen, wie das Otolithen-Befreiungsmanöver, behandeln.

  • Benommenheitsschwindel: Tritt häufig nach dem Aufstehen aus dem Bett oder vom Stuhl auf, oft bedingt durch Kreislaufschwäche. Hilfreich sind regelmäßige Bewegung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und in manchen Fällen Medikamente nach Rücksprache mit einem Arzt.

  • Gangunsicherheit: Beim Gehen auftretendes Schwanken kann verschiedene Ursachen haben, wie Probleme mit den Gelenken, Muskelschwäche oder eine mangelnde Durchblutung des Gehirns. Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Auslöser.

  • Medikamenten-Nebenwirkungen: Schwindel kann auch eine unerwünschte Wirkung bestimmter Medikamente sein, wie blutdrucksenkender Mittel, Antidepressiva oder Beruhigungsmittel.

  • Vestibuläre Migräne: Schwindel kann im Zusammenhang mit Migräneattacken auftreten. Typische Anzeichen sind anhaltende Schwindelgefühle, die über mehrere Minuten bis Stunden andauern können. Die Behandlung umfasst meist eine Kombination aus Migränemedikamenten und Maßnahmen zur Schwindelreduktion.

  • Morbus Menière: Eine seltene Innenohrerkrankung, die durch plötzliche, heftige Schwindelanfälle, einseitigen Hörverlust und Ohrensausen gekennzeichnet ist. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und kann unter anderem Diätanpassungen und medikamentöse Therapie umfassen.

  • Psychogener Schwindel: Stress, Angst und psychische Belastungen können ebenfalls Schwindel auslösen. Dabei steht die psychologische Betreuung im Vordergrund, um die Ursachen zu bewältigen und so die Schwindelsymptome zu lindern.

Schwindelanfall - Was tun? Hilfe bei Schwindelattacken & Arzt-Suche

Richtiges Verhalten bei Schwindelanfällen

Bei einem plötzlichen Schwindelanfall ist es wichtig, sich hinzusetzen oder, wenn möglich, hinzulegen. Alternativ können Sie sich festhalten, um das Risiko eines Sturzes zu minimieren. Fokussieren Sie einen festen Punkt mit den Augen, um das Gleichgewicht zu stabilisieren und sich innerlich zu beruhigen. Langsame Bewegungen des Kopfes sind dabei ratsam, um das Sehfeld möglichst ruhig zu halten. Regelmäßiges, ruhiges Atmen hilft, die Nervosität zu mindern—aber vermeiden Sie dabei eine zu tiefe Atmung, um Hyperventilation vorzubeugen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Ein Arztbesuch ist dringend zu empfehlen, wenn die Ursache des Schwindels unklar bleibt, der Schwindel Ihre Lebensqualität beeinträchtigt oder ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Schnelles Handeln kann dabei helfen, mögliche ernstere Ursachen abzuklären und die passende Therapie einzuleiten.

Schwindel Diagnose - Ursachenerkennung

Im Bereich der HNO-Medizin untersuchen wir in erster Linie das Gleichgewichtsorgan sowie den Hör-Gleichgewichtsnerv. Eine der ersten Diagnoseschritte ist die Analyse der Augenbewegungen mithilfe der Frenzelbrille. Diese ermöglicht es dem HNO-Arzt, oft frühzeitig Anzeichen für eine Störung im Gleichgewichtssystem zu erkennen. Beispielsweise kann ein Ausfall des Gleichgewichtsorgans durch schnelle, unkontrollierte Augenbewegungen (Nystagmus) auffällig werden.

Diagnostische Methoden zur Schwindelabklärung

  • Frenzelbrille: Mit dieser Spezialbrille werden unwillkürliche Augenbewegungen, sogenannte Nystagmen, beobachtet, die Rückschlüsse auf das Gleichgewichtsorgan geben.
  • Hörprüfung: Da Gleichgewichtsstörungen häufig mit Hörproblemen einhergehen, wie es bei der Menière-Krankheit der Fall ist, wird stets auch das Gehör getestet.
  • Thermische Reizung (Videonystagmographie): Bei dieser Methode wird das Gleichgewichtsorgan durch warme und kalte Luft separat stimuliert, um seine Funktion zu beurteilen.
  • Lagerungsprüfung: Bei Verdacht auf gutartigen Lagerungsschwindel bringt der HNO-Arzt den Patienten in unterschiedliche Positionen und beobachtet dabei, ob typische Augenbewegungen auftreten. Dies ermöglicht eine schnelle Diagnose und Therapie.

Spezielle und unklare Schwindelursachen

In seltenen Fällen kann eine gutartige Tumorerkrankung im Kleinhirnbrückenwinkel (Vestibularisschwannom oder Akustikusneurinom) zu den Beschwerden führen. Zur Abklärung wird die Hirnstammaudiometrie (BERA) eingesetzt. Um das Zusammenspiel der verschiedenen Anteile des Gleichgewichtssystems zu überprüfen, führen wir zudem vestibulospinale Tests durch, wie den Romberg-Test oder den Unterberger-Tretversuch.

Sollten die Ergebnisse der HNO-Untersuchungen keine eindeutigen Hinweise liefern, kann eine Kernspintomographie (MRT) des Kopfes durchgeführt werden, um neurologische Ursachen auszuschließen. Da Schwindel oft ein komplexes Symptom ist, sind in bestimmten Fällen zusätzliche Untersuchungen durch Neurologen, Internisten oder Orthopäden erforderlich. Dies ist beispielsweise notwendig bei einer vermuteten vestibulären Migräne, bei Herz-Kreislauf-Problemen wie Bluthochdruck oder bei Halswirbelsäulenproblemen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Schwindel

Die Ursachen von Schwindel sind vielfältig, entsprechend unterschiedlich gestalten sich die Behandlungsansätze.

Akute Gleichgewichtsstörungen werden in der Regel mit Medikamenten gegen Übelkeit (Antivertiginosa) und Kortison, entweder in Tablettenform oder als Infusion, therapiert. Bei Lagerungsschwindel kommen spezielle Befreiungsübungen wie das Epley- oder Semont-Manöver zum Einsatz, die direkt in der HNO-Praxis durchgeführt werden und oft rasch Erleichterung bringen. Tritt der Schwindel im Zusammenhang mit einem Hörsturz auf, können neben Infusionen auch gezielte Kortisoninjektionen ins Mittelohr (intratympanale Kortikoid-Therapie) helfen.

Die Therapie des gutartigen Lagerungsschwindels durch Epley- und Semont-Manöver ist besonders effektiv.

Die Behandlung chronischer Schwindelbeschwerden gestaltet sich aufwändiger. Hier liegt der Fokus auf der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, wie beispielsweise einer Migräne oder Diabetes, oder dem Ausschalten auslösender Faktoren. Da Schwindel oft in Verbindung mit Stress auftreten kann, sind Entspannungstechniken eine geeignete Therapieform. Bei älteren Menschen sollten Maßnahmen zur Verbesserung der Umgebungssicherheit, wie eine sturzsichere Wohnumgebung, im Vordergrund stehen.

Medikamente sollten nur kurzfristig genutzt werden, um das sogenannte „Schwindelgedächtnis“ zu vermeiden. Es ist wichtig, auf nicht sedierende Mittel zurückzugreifen, da beruhigende Medikamente die natürliche Anpassungsfähigkeit des Körpers an den Schwindel beeinträchtigen können.

Zur Stärkung der Bewegungs- und Haltungsstabilität bei chronischem Schwindel ist ein langfristiges Trainingsprogramm zur Förderung der Muskulatur und des Gleichgewichtssinns unerlässlich. Ergänzend können Akupunktur, homöopathische Mittel und Physiotherapie die Behandlung unterstützen. Dr. Bethge berät Sie in seiner HNO-Praxis in Berlin individuell.

Übersicht der Schwindelerkrankungen

  • Lagerungsschwindel (BPLS)
  • Morbus Menière
  • Zervikogener Schwindel
  • Neuritis Vestibularis
  • Neuropathia Vestibularis
  • Zentraler Schwindel
  • Bogengangsdehiszenz
  • Hörsturz mit Vestibularisbeteiligung
  • Phobischer Schwankschwindel
  • Gangunsicherheit und Fallneigung
  • Vestibularisparoxysmie
  • Vestibulopathien
  • Akustikusneurinom
  • Migräne mit Aura
  • Basilariskompression
  • Hirninfarkt
  • “Altersschwindel”
  • Vestibuläre Migräne

HNO Online Termin

Um Ihnen den Weg zu Ihrer Schwindel-Diagnose und -Behandlung zu erleichtern, können Sie eine einfache Online-Terminvereinbarung vornehmen. Wir stehen Ihnen ebenso telefonisch zur verfügung. Zögern Sie bitte nicht, uns bei Fragen oder einem Akuttermin anzurufen. Unser HNO Team steht Ihnen von Montag bis Freitag in Berlin zur Seite.

Dr. Christoph Bethge steht Ihnen als spezialisierter Facharzt zur Seite und Ihr Wohlbefinden steht bei uns an erster Stelle.

HNO Arzt Berlin – Schwindel & Schwindelattacken

Nahezu jeder dritte Mensch erlebt gelegentlich Probleme mit dem Gleichgewicht. Die Gründe für Schwindel sind vielfältig und oft komplex, was eine präzise Diagnostik und ausführliche Befragung erfordert. Über ein Drittel der Schwindelursachen lassen sich auf den HNO-Bereich zurückführen. Viele andere Gleichgewichtsstörungen entstehen in der oberen Halswirbelsäule, dem Nacken sowie den Kopfgelenken. Daneben können neurologische, internistische oder psychosomatische Faktoren ebenfalls Schwindel auslösen.

Wir bieten Ihnen fortschrittliche Methoden zur Diagnose und Behandlung von sowohl akuten als auch chronischen Schwindelbeschwerden. Auf den kommenden Seiten erhalten Sie eine Übersicht der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Ansätze für diverse Schwindelarten. Hier erfahren Sie mehr über unterschiedliche Krankheitsbilder und Symptome, darunter Drehschwindel, Schwankschwindel, Unsicherheiten beim Gehen sowie Sturzrisiken im Zusammenhang mit Altersschwindel.

FAQ - Schwindel & Schwindelanfälle

Nach der Art des Schwindels unterscheidet man:

  • Drehschwindel: Das Gefühl, dass sich die Umgebung um einen dreht.
  • Schwankschwindel: Das Gefühl, als ob man auf einem schwankenden Boden steht.
  • Liftschwindel: Das Empfinden, plötzlich nach oben oder unten zu fahren.
  • Ungerichteter Schwindel: Ein unspezifisches Gefühl des Schwindels ohne klare Richtung.
  • Gangunsicherheit: Unsicheres Gehen und Schwanken.
  • Schwindel mit Bewusstseinsstörung: Schwindel, der mit einer kurzzeitigen Veränderung des Bewusstseins einhergeht.
  • Schwindel ohne Bewusstseinsstörung: Schwindelgefühl ohne Beeinträchtigung des Bewusstseins.
  • Schwindelanfälle: Plötzlich auftretende, kurz andauernde Schwindelattacken.
  • Dauerschwindel: Anhaltendes, kontinuierliches Schwindelgefühl.

Nach der Ursache des Schwindels wird unterschieden in:

  • Peripher-vestibulärer (labyrinthärer) Schwindel: Verursacht durch Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.
  • Zentral-vestibulärer Schwindel: Resultiert aus Problemen im zentralen Nervensystem, wie im Gehirn oder Hirnstamm.
  • Nicht-vestibulärer Schwindel mit organischer Ursache: Schwindel aufgrund körperlicher Erkrankungen, die nicht das Gleichgewichtssystem betreffen.
  • Funktioneller Schwindel (psychosomatischer Schwindel): Schwindel, der durch psychische Faktoren wie Stress oder Angst ausgelöst wird.

Morbus Menière ist eine Erkrankung, bei der es im Innenohr zu einer Überproduktion oder zu einer gestörten Aufnahme von Endolymphe kommt. Dies führt immer wieder zu einem Reißen einer feinen Membran. Tritt dies ein, erleben Betroffene plötzlich einen intensiven Drehschwindel, der oft mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht.

In schweren Fällen verlieren Betroffene das Gleichgewicht und stürzen, was das Gehen unmöglich macht. Zusätzlich tritt eine Hörminderung sowie ein Tinnitus im betroffenen Ohr auf. Manchmal lassen sich dabei unwillkürliche Augenbewegungen (Nystagmen) auch ohne spezielle Untersuchungsbrille beobachten.

Diese Schwindelattacken treten immer wieder auf, wobei Intensität, Dauer und Häufigkeit der Schwindelanfälle variieren. Typischerweise halten diese Anfälle bei Morbus Menière einige Stunden bis zu einem Tag an. Weitere Informationen über die Krankheit finden Sie in unserem detaillierten Artikel.

Funktionelle Schwindelsyndrome umfassen verschiedene Schwindelbeschwerden, die nicht vollständig durch körperliche Ursachen erklärbar sind. Dabei handelt es sich häufig um Schwankschwindel oder nicht-systematischen Schwindel, aber auch Drehschwindel oder das Gefühl eines Auf- und Abbewegens (Liftschwindel) können vorkommen.

Ein Teil dieser funktionellen Schwindelarten ist psychisch bedingt und wird auch als “phobischer Attackenschwindel” oder “phobischer Schwankschwindel” bezeichnet. Dazu gehören auch der “primär somatoforme Schwindel”, bei dem keine körperliche Ursache gefunden wird, und der “sekundär somatoforme Schwindel”, der nach einer abgeklungenen vestibulären Störung weiterbesteht.

Aus osteopathischer Sicht können viele dieser Schwindelbeschwerden durch Probleme im Bereich der Kiefergelenke, Kopfgelenke oder der Wirbelsäule ausgelöst werden. Solche Fälle fallen unter den sogenannten “zervikogenen Schwindel” und sprechen gut auf osteopathische oder physiotherapeutische Behandlungen an.

Die vestibuläre Migräne ist eine häufige Ursache für wiederkehrende, innenohrbedingte Schwindelattacken und steht oft im Zusammenhang mit einer Vorgeschichte von Migräne. Sie kann in jedem Alter auftreten, wobei Frauen fünfmal häufiger betroffen sind als Männer. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, es werden jedoch verschiedene Hypothesen diskutiert.

Um die Diagnose zu stellen, müssen mindestens fünf Schwindelattacken mit einer Dauer von jeweils mindestens fünf Minuten aufgetreten sein. Außerdem muss eine aktive oder frühere Migräne vorliegen, und es sollten zusätzliche Migränesymptome wie Aura, Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit bestehen. Die Abgrenzung zur Menière-Krankheit gestaltet sich oft schwierig, da sich die Symptome ähneln. Allerdings entwickelt sich bei Morbus Menière eine fortschreitende Hörminderung, die bei der vestibulären Migräne fehlt. Die Diagnose wird letztlich durch den Ausschluss anderer Ursachen und eine detaillierte Anamnese gestellt.

Zur Behandlung im akuten Fall kommen Medikamente wie Dimenhydrinat oder Triptane zum Einsatz. Für die Vorbeugung gibt es verschiedene medikamentöse Ansätze, die jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen und dem begrenzten Nutzen individuell angepasst werden müssen. Hilfreich sind auch Maßnahmen wie die Vermeidung von Migränetriggern, ein geregelter Tagesablauf, Entspannungstechniken und Ausdauersport.

Die Vestibularisparoxysmie, auch bekannt als mikrovaskuläres Kompressionssyndrom des achten Hirnnervs (Nervus vestibulocochlearis), tritt auf, wenn der Gleichgewichtsnerv durch eine benachbarte Arterie gereizt wird. Diese Reizung kann im MRT sichtbar gemacht werden, wobei nicht jeder Kontakt zu Schwindelsymptomen führt. Osteopathische Befunde in der Halswirbelsäule sind bei dieser Erkrankung ebenfalls häufig.

Symptome umfassen plötzlichen Dreh- oder Schwankschwindel, der oft mit Tinnitus und Hörproblemen einhergeht. Typischerweise treten diese Beschwerden in Erholungsphasen wie am Wochenende oder im Urlaub auf. Die audiologischen Untersuchungen zeigen oft eine Schädigung des Innenohrs, ähnlich der Menière-Krankheit, und Tests der Gleichgewichtsfunktion weisen auf Störungen des vestibulo-okulären Reflexes hin.

Die Behandlung erfolgt medikamentös, meist mit Carbamazepin oder Oxcarbazepin. Falls diese Therapie nicht anschlägt und der Leidensdruck hoch ist, kann ein neurochirurgischer Eingriff zur Entlastung des Nerven in Betracht gezogen werden.

Altersschwindel ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein komplexes Symptom, das ab dem 60. Lebensjahr häufig auftritt. Verschiedene Alterungsprozesse und Nebenwirkungen von Medikamenten spielen dabei eine Rolle.

Mit der Zeit verlieren die Gleichgewichtsorgane an Funktion, und die Reizübertragung im Nervensystem verlangsamt sich. Auch die Wahrnehmung durch Augen und Hörorgan sowie die Informationen von Rezeptoren in den Gelenken und Muskeln lassen nach. Altersbedingte Schwächen der Haltemuskulatur und der Wirbelsäule verschlimmern das Problem zusätzlich.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Durchblutungsstörungen und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes können ebenfalls das Gleichgewichtssystem beeinträchtigen. Außerdem tragen Demenz und Nervenschädigungen (Polyneuropathien) zu den Beschwerden bei.

Die Behandlung konzentriert sich in erster Linie darauf, Stürze zu verhindern. Wichtige Maßnahmen sind die Zusammenarbeit mit Fachärzten wie Augenärzten, Internisten und Neurologen sowie ein gezieltes Bewegungstraining, etwa durch Nordic Walking, Tai-Chi oder Gymnastik. Ergänzend können Medikamente gegen Schwindel eingesetzt werden. Besonders hilfreich ist eine Neurofeedback-Therapie, um die Stand- und Gangsicherheit zu verbessern, etwa mithilfe des Vertiguard-Systems.

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist eine häufige Störung des Gleichgewichtsorgans, die durch kleine Kristalle (Otolithen) im Innenohr ausgelöst wird. Diese Kristalle können sich lösen und bei Bewegungen des Kopfes in den Bogengängen des Innenohrs „schwimmen“, was die Schwindelsymptome auslöst.

BPLS ist die häufigste Ursache für peripheren Schwindel. Meist ist der hintere Bogengang betroffen. Die typischen Symptome sind kurze Drehschwindelattacken, die meist weniger als eine Minute dauern und bei Ruhe des Kopfes rasch abklingen. Die Diagnose wird durch eine ausführliche Anamnese und spezielle Lagerungstests gestellt.

Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck und legen sich bei akutem Schwindel hin. Sorgen Sie für frische Luft und essen Sie gegen einen niedrigen Blutzuckerspiegel Traubenzucker. Sollte der Schwindel durch eine Reisekrankheit kommen, können rezeptfreie Medikamente, ein Positionswechsel oder Ablenkung helfen. Zögern Sie nicht, uns bei Schwindelattacken zu kontaktieren – die Ursachen können vielfältig sein und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich alles dreht, kann das sehr unangenehm und beunruhigend sein. Was Sie unternehmen können:

1. Ruhe und Stabilität suchen

  • Setzen oder legen Sie sich hin: Finden Sie einen sicheren Platz, um sich hinzulegen oder zu setzen, um Stürze zu vermeiden.
  • Schließen Sie die Augen: Das Schließen der Augen kann helfen, das Gefühl des Schwindels zu reduzieren, da es weniger visuelle Reize gibt.

2. Atemtechniken

  • Tief durchatmen: Versuchen Sie, langsam und gleichmäßig zu atmen, um sich zu entspannen. Stress und Angst können den Schwindel verschlimmern.

3. Flüssigkeitszufuhr

  • Trinken Sie Wasser: Dehydrierung kann Schwindel verursachen. Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

4. Vermeidung von Auslösern

  • Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen: Stehen oder bewegen Sie sich langsam, um zusätzliche Schwindelgefühle zu vermeiden.
  • Reduzieren Sie Stimuli: Vermeiden Sie laute Geräusche und helles Licht, die den Schwindel verstärken könnten.

5. Langsame Bewegungen

  • Langsame Bewegungen: Wenn Sie sich bewegen müssen, tun Sie dies langsam. Vermeiden Sie schnelle Kopfbewegungen oder das schnelle Aufstehen.

6. Medikamente

  • Medikamente: Falls der Schwindel häufig auftritt oder schwerwiegend ist, sprechen Sie mit einem Arzt über mögliche Medikamente, die helfen können.

7. Fachärztliche Untersuchung

  • Arzt aufsuchen: Wenn der Schwindel anhält oder sehr stark ist, suchen Sie einen Arzt auf. Es ist wichtig, die Ursachen zu klären. Mögliche Ursachen können innere Ohrprobleme, Migräne, Blutdruckschwankungen oder neurologische Erkrankungen sein.

8. Bewegungstherapie

  • Gleichgewichtsübungen: Physiotherapie oder spezielle Gleichgewichtsübungen können helfen, den Schwindel zu lindern und die Stabilität zu verbessern.

9. Achtsamkeit und Entspannung

  • Entspannungstechniken: Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen, der den Schwindel verstärken könnte.

10. Lebensstil

  • Gesunder Lebensstil: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um Ihr allgemeines Wohlbefinden zu fördern.

Wenn der Schwindel nicht besser wird oder regelmäßig auftritt, ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu finden und behandeln zu lassen.